"Designing Postdigital Futures—The Case of Hackathons" ist erschienen
Im Kontext innovationsgetriebener Volkswirtschaften und der Zivilgesellschaft sind Hackathons ein gutes Beispiel für kollaborative postdigitale Designprozesse und ihren Fokus auf die Zukunft und die Umsetzung neuer Ideen. Hackathons sind eine weit verbreitete Organisationsform der Zukunftsgestaltung, bei der digitale Lösungen (z. B. Apps, Websites) bevorzugt werden. Fraglich wird im Prozess der Gestaltung jedoch die soziale Form der Zukunft. In unserer Fallstudie fragen wir, welche Zukünfte gestaltet werden und von wem. Während diese Fragen empirisch oft gemeinsam beantwortet werden, trennen wir sie in unserer Analyse der Online-Ankündigungen von Hackathons. Wir zeigen, wie eine machbare, gestaltbare und erreichbare Zukunft durch Praktiken der Problematisierung und Skalierung imaginiert wird. Wir zeigen entsprechende Subjektmodelle auf, die für die Gestaltung der Zukunft bevorzugt werden. Mit unserer praxeologischen Analyse wollen wir zu einem Verständnis der Mikromächte der Gestaltung postdigitaler Zukünfte beitragen. Während bei Hackathons prinzipiell "jeder" eingeladen ist, sich am Gestaltungsprozess zu beteiligen, zeigen bereits die Ankündigungen, dass nur bestimmte Teilnehmer erwünscht sind und nur bestimmte Arten von Zukünften durch Hackathons vorstellbar sind.