Buchkapitel »Digital Objects? Materialities in the Trans-Sequential Analysis of Digital Work« erschienen
Wie können Forschende den Beitrag der digitalen Technologie in Arbeitsforschung angemessen berücksichtigen?
Dieses Kapitel geht der Frage nach, wie in Arbeitsforschungen der Beitrag digitaler Technologie angemessen berücksichtigt werden kann. Es wird argumentiert, dass ethnografische Studien digitaler Arbeit von der Trans-Sequentiellen Analyse (TSA) profitieren können, einer soziologischen Forschungsperspektive, die sich mit der raumzeitlichen Organisation sozialer Prozesse durch die kontinuierliche und kollaborative Arbeit an „formativen Objekten“ beschäftigt. Trischler zeigt, dass insbesondere ihr praxeologisches Konzept von Materialisierung hilfreich ist, um zu verstehen, wie Software, Hardware und Daten zur Zusammenarbeit beitragen: Es wird nachgezeichnet, wie sich Arbeitsobjekte Schritt für Schritt materialisieren, wie Teilnehmer:innen an diesen in situ arbeiten und wie sie ihre Arbeit speichern und mit Kolleg:innen an anderen Orten teilen. Auch digitale Arbeit ereignet sich materiell, und TSA bietet einen systematischen Rahmen, um empirisch zu erforschen, wie das erfolgt. Die Argumentation stützt sich auf eine detaillierte Diskussion methodologischer Annahmen zur Materialität sowie einer ethnographischen Fallanalyse. Anhand der schrittweisen Materialisierung digitaler visueller Effekte für Film und Fernsehen als Entwürfe sowie der Verwendung verschiedener Materialien zu deren situierter Bewertung stellt Trischler ein Konzept digitaler Objekte vor und zeigt sowohl die materielle Vielfalt digitaler Arbeit als auch die Verwendung und Nützlichkeit von TSA in Studien digitaler Arbeit auf.
Der Beitrag »Digital Objects? Materialities in the Trans-Sequential Analysis of Digital Work« ist bei Springer Link erhältlich: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-40826-8_7